Es kommt hier jeden Tag wieder vor: Zukunftsmobilität.
(Ich empfehle die Desktop Version zum lesen, auf dem Handy wünsche ich viel Spaß.)
Dies ist eine Zusammenfassung von unterschiedlichsten Artikeln, Studien und Expertenmeinungen, vor allem aus Amerika und DE, die ich zu dem Thema gelesen habe (für eine Studienarbeit).
Ich hole einmal weiter aus mit Mobilität generell (1)
Leite dann über zu Firmen die profitieren (2)
Komme zu Tesla und VW als prominenteste Beispiele (3)
Und bei allem werde ich mich so knapp wie möglich halten ohne Infos zu vergessen.
(1) Autos? In 2050?
Mobilität in der Zukunft soll vor allem eines sein: klimafreundlich und vernetzt.
👀
Das Langzeitziel soll also sein, nicht noch mehr shit in die Umwelt abzugeben als verwendet werden kann, außerdem werden Autos mehr als jetzt miteinander kommunizieren und zumindest teilautonom fahren können. Um das zu erreichen:
Möglichkeit 1: Neue Antriebsart entwickeln
Möglichkeit 2: Neuen Treibstoff entwickeln
Möglichkeit 3: Verzicht
Vorweg genommen sei: Nachteil einer neuen Antriebsart ist der Bedarf an neuer Infrastruktur und somit 'Gerät', im Falle der E Mobilität reden wir da vor allem von Lademöglichkeiten.
Ihr habt wahrscheinlich schon Tausende Artikel gelesen mit der Überschrift "Elektromobilität sinnvoll oder nicht" und die meisten dieser Artikel kommen zu dem Schluss das Elektromobilität keine alleinige Endlösung ist, jedoch hört es meistens an dem Punkt auf...
Wie ja meistens richtig erschlossen wird; nicht überall kann es Ladesäulen geben, es fehlt an Geld für die Infrastruktur (außerhalb Deutschlands)/ es macht auch keinen Sinn ALLE Autos auszutauschen, die Rohstoffbelastung wäre enorm und nicht im Sinne des longterm Ziels (Klimafreundlichkeit)/ es fehlt an grüner Energie. Alleine in Deutschland brauchten wir mindestens 15% mehr Strom, wenn wir alle E Autos fahren würden, dabei schaffen wir es selbst jetzt davon nur 50% grün zu produzieren.
-> E- Autos funktionieren als alleinige Lösung nicht für den ganzen Markt, sind aber dennoch eine Teillösung für bestimmte Regionen, Bevölkerungsgruppen etc.
Lässt man die Komplexität der Frage außer Acht, wirkt Möglichkeit 2 mit Abstand am verlockendsten. Alle jetztigen Fahrzeuge mit einem neuen, klimaneutralen Treibstoff anzutreiben kann allerdings aufgrund der bloßen Menge an Fahrzeugen weltweit nicht umgesetzt werden.
-> Genau dies ist das bekannte Kontra E- Fuels Argument. NICHT EFFIZIENT. Aber erst einmal weiter.
Wasserstoff benötigt ebenso die neue Fertigungsart, (läuft ebenfalls als EAuto) könnte aber zumindest teilweise mit der vorhandenen Infrastruktur genutzt werden. Dennoch ist der Effizienzgrad bei Wasserstoff schlechter als bei direkt aufladbaren E- Autos und da auch für sie ein neues Auto gebaut werden müsste, wird es bei PKW als schwächere Alternative gegenüber aufladbaren EAutos angesehen.
Verzicht: Wenn wir nicht auf einmal aus der Luft Energie ziehen können, wird der Mobilitätsschwerpunkt in Zukunft immer weiter auf die gemeinsame Nutzung wenigerer Fahrzeuge umschwenken müssen. (Z.B. Carsharing, neue Kurzzeit Abomodelle, deutlich mehr Bus und Bahn Nutzung etc.)
An diesem Punkt realisiere ich, dass das so zäh nicht weitergehen kann, ab jetzt mehr Inhalt und weniger Worte.
2) Welche Firmen profitieren?
An der Börse bekannt und beliebt ist jeglciher Umschwung zur Elektromobilität. Der Gedanke ist einfach: Alle die jetzt mit Diesel oder Benzin fahren, müssen früher oder später gegen einen grünen Antrieb getauscht werden.
Es wird wahrscheinlich einen kleinen Markt für Wasserstoff und einen kleineren für E Fuels geben, insbesondere für Liebhaber (deswegen forscht Porsche auch hier weiter).
Da unabhängig von der Technologie beispielsweise der öffentliche Nahverkehr extrem wachsen muss, profitieren in erster Linie Unternehmen die daran teilhaben.
3) Jetzt aufbauend auf (1) komme ich zurück zu Tesla und VW.
Das eine ist ein Automobilkonzern der sich spät für den Wandel entschieden hat und jetzt versucht softwaretechnisch die letzten 10 Jahre aufzuholen.
Das andere Unternehmen ist Elon Musk.
Tesla
Und mit dem 300fachen seines Gewinns bewertet. Aber egal, Wachstum machts möglich. Obwohl...
ein Beispiel: E Autos bringen schon jetzt die Strominfrastruktur mancher Orts an ihre Grenzen. Wir sind bei 439k EAutos in DE. Von 49 Mio PKWs. Will sagen: wenn wir die Anzahl vervielfachen wollen müssen wir vorher Zeit einplanen für den Ausbau der Strominfrastruktur. Und bis jetzt hat so etwas in Deutschland immer ewig gedauert. Die Nachfrage nach Teslas passt zu den Umsatzprognosen, ob die Umstände aber mitspielen ist eine andere Frage.
Der größte Vorteil eines Teslas liegt bis jetzt außerdem in seiner teilautonomen Fahrweise, aber auch hierbei haben einige Luxushersteller von der Technologiekomplexität schon beinahe aufgeholt, es kündigen sich neue Player an (z.B. Apple) die in diesem Bereich ebenfalls starke Kompetenz haben.
VW
VW hat Porsche. Porsche verkauft den Taycan als extrem erfolgreiches erstes Porsche Elektroauto. Porsche produziert mit anderen Firmen zusammen E Fuels in Chile, neben dem klaren Weg der Elektromobilität von VW.
Porsche hat eine treue Fangemeinde, ist qualitativ am oberen Ende des Marktes und hat Absatzzahlen die genau das immer wieder bestätigen.
VW schafft es tatsächlich weniger Wert zu sein als Porsche, die als Marke zu VW gehört 🥴
Wie sie das schaffen? Naja. Sagen wir es in kurz und knapp: nur wenige der restlichen Marken schafft es sich ein ähnliches Markenbild aufzubauen und da man diese auch kauft wenn man Porsche haben will, wird der Preis niedriger angesetzt.
Sollte deswegen Porsche ein eigenes listing bekommen...Dürften sie mehr wert werden als die Muttergesellschaft VW. Was dann aber wiederum VW zugute kommen sollte... Was für ein Konstrukt.
Der ID3 kommt wegen der Größe des VW Konzerns einigermaßen an, ist aber kein großer Knall. Wenn man News zum ETron finden möchte muss man wirklich suchen... das ist in der Regel ein schlechtes Zeichen.
Der ganze andere VW Bumms ist fast langweilig, deswegen liest man auch alle 2 Wochen Gerüchte über Verkäufe kleinerer Marken... Erwähnenswert ist vielleicht noch Cupra, die es abseits von Seat geschafft haben in eine gute Richtung zu laufen.
Man merkt aber auch recht schnell: Unübersichtlicher gehts nicht.
Als wäre das nicht genug, Herbert Diess hat andauernd internen Stress, der chinesische Markt hat mal so gar kein Bock auf die alte Software und bald müssen auch noch Stellen abgebaut werden, was eigentlich immer noch mehr Stress bedeutet.
Aus diesem Grund sieht der Kurs so aus wie er aussieht.
Dennoch:
Porsche, aber auch Seat und die Kernmarke VW haben gute Chancen erst auf dem Elektromobilitätsmarkt und dann später auch noch auf dem kleineren Markt für alternative Kraftstoffe zu bestehen. VW könnte in diesem Markt, wenn sie ihre Größe richtig auspielen, durch Preis/ Leistung hervorstechen (das haben sie die letzten Benziner Generationen eindeutig vertan), Cupra könnte sich durch vernünftiges Trendsetting etablieren und Porsche ist einfach Porsche.
Außerdem ist es für ein Unternehmen wie VW durch die enorme Größe und somit Umsatzstärke einfacher Geld zu investieren, z.B. in Bereiche wie autonome Fahrweise.
+ Porsche Holding besitzt 53% der VW Aktien, fällt und steigt deshalb mit der VW Aktie. Durch ihre sonstigen Mini- Investitionen und Holdingverhältnis haben sie aber einen minimalen Vorteil gegenüber dem VW Konzern. Zeigt sich sogar im Chartbild minimal, siehe angehängte Bilder.
Fazit:
Ich kaufe momentan kein Mobilitätsunternehmen langfristig, sollte Porsche sein eigenes listing bekommen, denke ich aber noch einmal darüber nach.